Auf feuchten Wiesen sieht man jetzt manchmal große Stauden mit lila Blüten stehen. Dabei handelt es sich um den Beinwell, Symphytum officinale, aus der Familie der Rauhblattgewächse. Das erklärt auch die rauhen Blätter. Der Zusatz "officinalis" gibt den Hinweis darauf, dass er schon zu früherer Zeit als Heilpflanze galt. Es gab wahre Wundergeschichten über ihn, Knochenbrüche, offene Beine, Hautabschürfungen und Verletzungen jeglicher Art soll er heilen. Dazu wird vor allem die Wurzel verwendet.
Die Blätter und Blüten lassen sich in der Wildgemüseküche verwenden. Kieselsäure ist reichlich in den Blättern und Stängeln vorhanden. Beinwellwurzeln enthalten Alkaloide, die im Übermaß eingenommen zu Leberschäden führen kann.
Die Blätter und Blütenstiele kann man zurückschneiden, so bekommt man wieder junge, frische Blätter. Mit den abgeschnittenen Blättern und Stielen kann man im Garten mulchen, besten Kompost bekommen oder Jauche zum Düngen (1:10 verdünnt auf feuchtem Boden gießen) ansetzen. Für einen Naturgarten eine ideale Pflanze mit vielen Anwendungsmöglichkeiten. Auch sind die Blüten bei den Insekten sehr begehrt.
Gefüllte Beinwellblätter mit Kräuterkäse
20 Beinwellblätter in einer Marinade aus 100 ml Olivenöl, 100 ml Wasser und 50 ml Zitronensaft, abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer und Zucker, ca. 4 Stunden einlegen. Anschließend gut abtropfen lassen.
Eine Füllung richten aus 200 g Frischkäse, 200 g Schafskäse- oder Brie, 100 g Gorgonzola, 2 Knoblauchzehen, fein gehackte Kräuter (z.B. Thymian, Orgeano, Gundermann, Giersch, Knoblauchrauke). Alles gut vermischen, mit Salz, zucker und etwas Zitronensaft abschmecken. Die Blätter damit füllen und mit der Marinade zusammen servieren.
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